Im Bereich der Weißen Elster wurde 2020 im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde ein Wildkameraprojekt gestartet, welches auch interessante Einblicke in das Leben der hier ansässigen Otter gab. Gleichzeitig gab es vermehrt Klagen über vermutliche Fischotterschäden an Teichen, vor allem aus der Region Ostthüringen, wo der Fischotter schon seit ca. 20 Jahren wieder ansässig ist.
Schnell wurde deutlich, dass sich auch das Land Thüringen mit dem Management des sich anbahnenden Konflikes beschäftigen muss. Gleichzeitig war einfach noch viel zu wenig über die Verbreitung der Art, die Populationsdichte und die Auswirkungen auf die Fischfauna bekannt, um ein fachlich korrektes Konfliktmanagement und die Abwehr von Schäden im Einklang mit der Natur zu ermöglichen. Daher wurde durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter Federführung der Natura2000-Station Osterland das Projekt „Fischotter-Modellregion Weiße Elster – Entwicklung eines datenbasierten Konflikt-Managementplanes“ ins Leben gerufen. Es wird unterstützt durch die Naturschutz- und Fischereibehörden der kreisfreien Stadt Gera und des Landkreises Greiz und gefördert durch das Programm EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung).
Die Fragestellungen des Projektes:
- Wie viele Otter leben im Untersuchungsgebiet?
- Welche Rolle spielt die Nahrungsverfügbarkeit?
- Wie hoch ist der Anteil wirtschaftlich wichtiger Fischarten und -größen in der Otter-Nahrung?
- Wo und wie findet Reproduktion statt?
- Wie hoch ist das Konfliktlevel und wie können wir eine gute Kommunikation starten und dauerhaft gewährleisten?
- An welchen Teichen ist eine (mobile) Einzäunung als Abwehr geeignet?
downloads