Mein Name ist Maria Schmalz und ich bin seit dem Jahr 1996 dem Fischotter in Thüringen auf der Spur. Während meines Biologiestudiums in Stuttgart-Hohenheim und Jena (mit Schwerpunkt Ökologie und Limnologie = Süßgewässerkunde) haben mich schon immer Säugetiere besonders fasziniert. Da mein Mann sich sehr für das nasse Element und Fische begeisterte, habe ich diese beiden Welten einfach zusammengeführt und dabei kam der Fischotter heraus.

(Foto: J. Groom)
(Foto: M. Schmalz)

1999 habe ich meine Diplomarbeit zum Thema „Strukturanalyse ausgewählter Gewässer des Thüringer Schiefergebirges im Hinblick auf ihre Eignung als Habitate des Fischotters (Lutra lutra L., 1785)“ abgeschlossen und dabei auch erste Nachweise der Art direkt in Thüringen gefunden.

Nach einem kurzen beruflichen Abstecher in den Bayerischen Wald habe ich ab dem Jahr 2000 im Hydrolabor Schleusingen gearbeitet und mich seither intensiv mit dem Monitoring von Fischbeständen, der Durchgängigkeit der Fließgewässer und der Gefährdungen der Fischfauna befasst. Seit 2017 arbeite ich auf diesem Feld zusammen mit meinem Mann in unserem Büro FLUSS (Fischökologische und Limnologische Untersuchungsstelle Südthüringen)

2001 startete ich im Auftrag der damaligen TLU (Thüringer Landesamt für Umwelt; heute: TLUBN, Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz) das Otter Monitoring in Thüringen, welches ich bis heute mit Unterstützung von Kolleginnen fortführe.

Ich hätte mir in den Anfangsjahren nie träumen lassen, dass mich der Fischotter in meinem ganzen bisherigen beruflichen (und auch oft genug im privaten) Leben begleiten würde. Anfangs wurde jeder neue Fundort bejubelt und häufig kam ich mir vor wie der Hase aus dem Märchen „Hase und Igel“. Der Fischotter war einfach schon mal da. Dass ich nun ein Projekt zur Konfliktbearbeitung leite, war damals nicht abzusehen.

Meine Motivation für die Arbeit mit Fischotter und Fischen speist sich aus einer tiefen Begeisterung und Liebe zu unseren Gewässerlandschaften. Strömendes, sauberes Wasser, in dem flinke Elritzen umherflitzen, stille tiefe Flussbuchten mit Wasserpflanzen und Jungfischschwärmen, reißende Stromschnellen mit springenden Forellen, kleine Bäche mit dem heimlichen Steinkrebs und der Bachmuschel, sonnige kleine Teiche mit gemütlichen Karpfen – all das erfüllt mich Freude und Demut und dem Wunsch es zu erhalten. Leider leiden viele Gewässer unter verschiedenen negativen Bedingungen und es ist mir ein großes Anliegen, meinen Beitrag zu einer Verbesserung dieser Situation zu leisten.

Im Gewässersektor gibt es viele Interessengruppen. Da ich ein harmoniebedürftiger Mensch bin, ist es mir ein Anliegen, mit allen Gruppen konstruktiv und wertschätzend zusammenzuarbeiten und den Dialog nie abreißen zu lassen. Es ist mir immer wieder ein große Freude, gewässerbegeisterten Menschen, egal aus welcher „Ecke“, zu begegnen, mit ihnen zu arbeiten und von ihnen zu lernen.

(Foto: M. Schmalz)