Tot aufgefundene Otter bitte schnellstmöglich der Unteren Jagdbehörde oder Naturschutzbehörde Ihres Landkreises melden!
In Thüringen wurden zwischen 1996 und 2024 39 Fischotter tot aufgefunden. Die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit deutlich höher. Während anfangs nicht in jedem Jahr Funde zu verzeichnen waren, kam es in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Das ist mit einem Anstieg der Otterpopulation und auch mit einem Anstieg des Straßenverkehrs zu begründen. Die weitaus meisten Tiere wurden in Ostthüringen gefunden, einige auch in Nordthüringen.
Fischottertotfunde sind aus wissenschaftlicher Sicht sehr wertvoll und verraten bei entsprechender Auswertung viel über die Art. So kann die Alters- und Geschlechtsverteilung der Population erfasst werden, der Mageninhalt kann untersucht werden, ebenso wie der allgemeine Gesundheitszustand. Auch Schadstoffeinlagerung in bestimmten Geweben können gefunden werden.
Aktuell gibt es in Thüringen noch kein abgestimmtes Totfundmonitoring für den Fischotter. Dennoch ist es wichtig, möglichst viele Totfunde zu sichern. Diese werden eingefroren und stehen dann weiteren Untersuchungen zur Verfügung.
Falls Sie einen toten Fischotter in Thüringen finden, ist der wichtigste Ansprechpartner die Untere Naturschutzbehörde oder die Untere Jagdbehörde. Ist diese nicht erreichbar (z. B. am Wochenende), wenden Sie sich, wenn möglich an den zuständigen Jagdpächter, da dieser ebenfalls berechtigt ist, das Tier anzunehmen. Bitte darauf hinweisen, dass der Totfund dann schnellstmöglich an die Behörde übergeben wird! Auch die Naturkundemuseen in Erfurt, Jena, Gera und Altenburg können Totfunde aufnehmen. Noch ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Sicherung der toten Tiere nicht überall vorhanden und es gibt immer wieder Berichte über einfach vergrabene oder weggeworfene Kadaver.