Im Modellgebiet wurden 420 Losungen des Fischotters zu vier verschiedenen Jahreszeiten gesammelt und aufbereitet. Da der Fischotter eine serh schnelle Verdauung hat, sind Knochen oder Schuppen der Beutetiere oft noch wenig verdaut und können gut betimmt werden. Die Knochen verraten die Art, die Länge und das Gewicht des gefressenen Fisches. Dazu benötigt man gute Bestimmungsliteratur und eine Vergleichssammlung. Auch andere Nahrungsreste wie Chitinpanzer von Krebsen, Federn von Vögeln oder Knochen von Amphibien konnten gefunden und bestimmt werden.
Insgesamt konnten 3081 Beutetiere bestimmt werden. Ca. 95 % der Fischotternahrung bestand aus Fischen, außerdem wurden Krebse, Amphibien, Vögel, kleine Schnecken und Muscheln sowie Kleinsäuger gefressen. Den höchsten Anteil an der erbeuteten Fischbiomasse nahmen Karpfen, nicht näher bestimmte karpfenartige Fische und Giebel ein. Aber auch Kleinfische wie Groppe, Blaubandbärbling und Stichling wurden sehr häufig gefressen. Die größten in der Otternahrung nachgewiesenen Fische waren 60 cm lang, 90 % der Fische waren kleiner als 15 cm. Die meisten erbeuteten Fische waren Arten, die typisch für Standgewässer sind. Von diesen Fischen wiederum waren ca. die Hälfte wirtschaftlich bedeutende Arten wie Karpfen, Hecht oder Zander.