In frischen Otterlosungen befinden sich abgestoßene Darmzellen des Otters und damit sein genetisches Material. Damit kann jeder Fischotter genetisch identifiziert und von allen anderen unterschieden werden. An 120 Probestellen wurden zu drei Zeitpunkten (März 2022, November 2022, März 2023) insgesamt 543 Losungsproben gesammelt. Davon konnten ca. 80 % genetisch eindeutig identifiziert werden. Mit Hilfe der unterscheidbaren Otter konnte berechnet werden, wie viele Fischotter im Gebiet leben, welches Geschlecht sie aufweisen und wo sie sich aufhielten.
Im März 2022 wurden 17 Fischotter gefunden (8x♀, 9x♂). Im November 2022 waren es 25 Tiere (12x♀, 13x♂), von denen 15 bereits aus dem März bekannt waren. Bei diesen Tieren handelt es sich daher vermutlich um fest ansässige Otter. Die meisten der 10 „neuen“ Otter entpuppten sich als Jungtiere der ansässigen 15 Otter. Im November 2023 waren es wiederum nur noch 18 Tiere (8x♀, 9x♂). Zu diesem Zeitpunkt waren die Jungtiere des Vorjahres also offenbar entlassen. Durchschnittlich lebt jeder erwachsene Otter an ca. 11 km Flusslauf. Die einzelnen Streifgebiete sind meist jedoch deutlich größer (bis 22 km). Die ermittelte Fischotterdichte ist, verglichen mit anderen mitteleuropäischen Studien an Fließgewässern, relativ gering.